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Ulrich Woelk

Autore di Der Sommer meiner Mutter

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Fonte dell'immagine: © Bettina Keller

Opere di Ulrich Woelk

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Berlin Noir (2018) — Collaboratore — 31 copie

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Informazioni generali

Nome canonico
Woelk, Ulrich
Data di nascita
1960-08-18
Sesso
male
Nazionalità
Germany
Luogo di nascita
Bonn, Deutschland
Luogo di residenza
Berlin, Deutschland
Attività lavorative
Schriftsteller
Premi e riconoscimenti
Alfred-Döblin-Preis (2019)

Utenti

Recensioni

Ich habe definitiv eine Schwäche für Coming-of-Age-Geschichten. Und diese hier finde ich phantastisch. Sie hat mich gepackt und tief betroffen gemacht.
Aus der Sicht des 13-jährigen Tobias wird geschildert, wie sich 1969 die Welt verändert. Wirtschaftswunder-Nachkriegsspießer treffen auf kommunistische Freigeister. Tobias ist ein Junge, den das Raumfahrtprogramm der Amerikaner begeistert. Die Mondlandung fasziniert ihn. Gleichzeitig aber wird er älter, interessiert sich für das Nachbarsmädchen Rosa, das ihn ernst nimmt und mit der er erste Liebe und erste sexuelle Erfahrungen erlebt.
Doch im Buch geht es um seine Mutter. Von vornherein ist klar, dass sie es nicht schaffen wird, ein Leben außerhalb des vorgesehenen Dauerwelle-Kostüm-Bungalow-Daseins zu leben. Die Möglichkeit gibt es einfach nicht. Schon der Kauf einer Jeans ist ein Ding der Unmöglichkeit. Berufstätigkeit ist unüblich, da es nicht nötig ist. Der Mann arbeitet ja und sorgt für alles. So ist jede Art der Emanzipation von vornherein unmöglich.
Tobias als Kind schafft es ebenfalls nicht, mit der Mutter verständnisvoll umzugehen. Zwar ist angedeutet, dass es für die junge Generation möglich sein wird, sich aus den bürgerlichen Vorstellungen zu befreien. Das Kind ist jedoch noch nicht dazu bereit.
Ein stiller, großartiger Roman.
… (altro)
 
Segnalato
Wassilissa | 1 altra recensione | Mar 18, 2020 |
Im Garten eines freikirchlichen Gemeindehauses wird eine Leiche entdeckt. Es ist die Leiche einer Prostituierten. Man hat ihr die Haare abrasiert und den Schädel geöffnet. In ihrem Kopf findet die Polizei einen Zettel mit einer religiösen Botschaft. Wer hat die Frau getötet und warum musste sie sterben?
Die Hinweise führen den Kriminalbeamte Anton Glauberg zwischen die Fronten, wo auf der einen Seite ein Prediger der christlichen Freikirche und auf der anderen Seite ein Wissenschaftler stehen. So stehen sich der Glaube an Gott und das wortwörtliche Befolgen der Bibel und wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Hirnforschung gegenüber. Professor Reiters These „Gott ist T.O.T.“ erbost die Gläubigen der Freikirchen, allen voran den Prediger und Führer Halik, der sich gut in Szene zu setzen weiß. Doch ist das ein Motiv für den Mord?
Dem Autor gelingt es wunderbar die kontroversen Argumente sachlich zu präsentieren ohne Stellung zu beziehen. Dafür wird der Leser angeregt, sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Jeder muss für sich entscheiden, was ihm Orientierung in seinem Leben gibt, welche Entscheidungen er trifft und ob sein Handeln ethisch vertretbar ist. Dieses nicht einfache Thema ist gut mit der Krimihandlung verwoben.
Der Schreibstil ist klar und flüssig. Von Anfang an zieht einen die Geschichte in den Bann. Kommissar Anton Glauberg ist ein Mensch, der schon lange seine Probleme mit sich herumschleppt und dem es nicht gelingt sich davon frei zu machen. Seine Schwächen machen ihn menschlich. Er wünscht sich sehnlichst eine heile Beziehung und doch ist es ihm nicht möglich, die richtigen Worte zu finden, wenn es darum geht, Nähe zu anderen Menschen zuzulassen. Er ist hilflos, wenn sich seine Exfrau mit Depressionen herumschlägt. Auch bei seinem Sohn Felix gelingt es ihm nicht, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, so dass schwierige Situationen gemeinsam gelöst werden können. Als Paula Reinhard, eine ehemalige BKA-Mitarbeiterin und Mörderin, bei Anton auftaucht, fühlt er sich hingezogen und kann doch keine Beziehung aufbauen. Dabei ist er durchaus mitfühlend, wenn er dem Kollegen Spiller den Rücken freihalten will, damit der sich um seine todkranke Frau kümmern kann. Nicht immer verhält er sich wie ein Polizist und handelt manchmal auch gegen die Richtlinien.
Paula Reinhard ist eine interessante Person, die eine schwierige Vergangenheit hat, was immer wieder zu Gewaltausbrüchen führt.
Mich hat diese überzeugende Geschichte gut unterhalten, aber auch nachdenklich zurückgelassen.
… (altro)
 
Segnalato
buecherwurm1310 | 1 altra recensione | Sep 30, 2019 |
1968 hat die Welt verändert, für den 11-jährigen Tobi kommt das größte Ereignis seines Lebens jedoch erst im darauffolgenden Jahr mit der Ankündigung der Mondlandung. Doch auch in seinem unmittelbaren Leben wird am Ende des Sommers nichts mehr so sein wie zuvor. Mit dem Einzug der Leinhards ins Nachbarhaus wird so ziemlich alles in Frage gestellt, was bis dato feste Größen in seinem Leben waren: die Rolle seiner Mutter als Hausfrau, das Politische hält Einzug in die Kölner Idylle der Kleinfamilie und aus dem Jungen wird ein Jugendlicher, der mit der Nachbarstochter seine ersten sexuellen Erfahrungen sammelt. Tobi erlebt seinen persönlichen „Summer of Love“, jedoch auch die Erwachsenen hinterfragen nochmals den Lebensentwurf, für den sie sich entschieden haben.

Ulrich Woelk ist mir namentlich als Autor bekannt, bislang hatte ich jedoch noch keinen seiner Romane gelesen. Mit der Nominierung auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 ist er jedoch in meinen Fokus gerückt und hat mich neugierig auf seine anderen Werke gemacht. Er ist ein routinierter Erzähler, der ohne Ecken und Kanten durch die Handlung gleitet und einem so das Eintauchen in seine Geschichte leicht macht.

Oberflächlich betrachtet ist „Der Sommer meiner Mutter“ eine Coming-of-Age Geschichte, die er in einer historisch interessanten Zeit angesiedelt hat. Schaut man jedoch genauer hin, birgt der Roman alle großen Themen der BRD in sich, die Ende der 1960er/Anfang der 1970er den öffentlichen und privaten Diskurs bestimmten. Durch die Erzählperspektive kann er sich davor bewahren, zu werten und den Erzähler Position beziehen zu lassen, denn der 11-jähirge Tobi kann nur wahrnehmen, aber nicht einordnen oder gar verstehen, was er sieht.

Was so idyllisch beginnt, läuft dann doch recht stringent auf die unvermeidliche Katastrophe zu. Der Ausgang ist bekannt, denn damit leitet Woelk den Roman ein:

„Im Sommer 1969, ein paar Woche nach der ersten bemannten Mondlandung, nahm sich meine Mutter das Leben.“

Die Emanzipation hat 1968 bereits Wellen geschlagen, in den Vorstadthäusern bei den Hausfrauen und Müttern war sie jedoch nicht angekommen. Nun ist es so weit und die beiden Nachbarinnen wagen sich, eine Meinung und einen Beruf zu haben, sich aus den selbstgewählten Fesseln zu befreien und ihren Instinkten zu folgen. Währenddessen tragen die Männer den Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus aus, ebenso wie zwischen Geistes- und Ingenieurswissenschaften. Was nutzt schon all das Denken, wenn man keine Deckenlampe befestigen kann?

Tobias beginnt sich zu lösen, seine Eltern und alle anderen Erwachsenen plötzlich mit anderen Augen, als eigenständige Wesen über ihre unmittelbare Funktion für ihn hinaus zu sehen. Mal neugierig, mal verstört blickt er auf diejenigen, die eigentlich souverän im Leben stehen sollten, gerade aber durch heftige Erdbeben erschüttert werden und ins Wanken geraten. Ulrich Woelk findet das Große im Kleinen und konnte mich vom ersten Kapitel an für die Geschichte gewinnen. Die gesellschaftliche Relevanz ist allemal gegeben, ob es für die Shortlist des Buchpreises reichen wird, wage ich momentan – jedoch in Unkenntnis der meisten Nominierten – jedoch zu zweifeln.
… (altro)
1 vota
Segnalato
miss.mesmerized | 1 altra recensione | Aug 26, 2019 |
Ein brutaler Mord an einer jungen Prostituierten vor den
Toren der Husumer Freikirche versetzt die Gemeinde in Angst
und Schrecken und setzt die Kommissare Glaubach und Spiller
mächtig unter Druck: Denn was bedeuten die grausig
arrangierten religiösen Symbole am Körper der Toten? Die
Spuren führen zu einem berühmten Plöner Hirnforscher, der
mit seinen Thesen über Gott den Zorn der freikirchlichen
Vertreter auf sich zog, bevor der Fall eine ganz andere
Wendung nimmt ... Der neue Roman von Ulrich Woelk (zuletzt
"Was Liebe ist", ID-A 10/13) knüpft lose an seinen Titel
"Die letzte Vorstellung" (ID-B 45/02) an. Es ist eine
brillant und geschliffen formulierte Auseinandersetzung mit
christlichem Fundamentalismus, mit Gott, den neuesten
Erkenntnissen auf dem Gebiet der Hirnforschung und mit der
Frage nach der Freiheit des Willens. Alle Figuren befinden
sich dabei in persönlichen Lebenskrisen und versuchen -
jede auf ihre Weise - den richtigen Weg und die Wahrheit
für sich zu finden. Intelligente und spannende
Unterhaltung, bereits ab mittleren Bibliotheken sehr gern
empfohlen.
… (altro)
½
 
Segnalato
Cornelia16 | 1 altra recensione | May 13, 2015 |

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