Milo Dor (1923–2005)

Anhand von Original-Vernehmungsprotokollen und zeitgenössischen Zeitungsartikeln beleuchtet Milo Dor die Hintergründe des Attentats von Sarajevo und bearbeitet dieses minutiös auf. Erzählt werden die realen historischen Ereignisse aus dem Blickwinkel des Untersuchungsrichters Leo Pfeffer, der die Verhöre der Verschwörer durchführt und von dem aus Wien rasche Ergebnisse, die die Verwicklungen des Königreichs Serbiens in das Attentat beweisen, verlangt werden.

Dors Werk ist letztlich eher Geschichtsbuch denn historischer Roman, wenngleich sich der Autor künstlerische Freiheiten erlaubte. Im Zuge der zahlreichen Verhöre kommt es zu Wiederholungen, die den Text unnötigerweise strecken, andere Ereignisse werden hingegen nur oberflächlich berührt oder gehen im Wust von Originalzitaten unter, sodass der literarische Wert dieses Buchs letztlich eher gering ist.… (altro)