Jakoub Adol Mar, der Sohn eines deutschen Missionars und einer äthiopischen Prinzessin, der in den 1920ern als Konsul Abessiniens in Europa tätig war, erzählt die Geschichte von Makeda, jener sagenumwobenen Königin, die in der Antike den Hof Salomons in Jerusalem besucht haben soll. Der Liebesbeziehung Makedas mit Salomon soll Menelik I. entsprungen sein, der Gründer der äthiopischen Königsdynastie der Salomoniden.

Mar schildert eine bunte und phantasievolle Welt der Antike mit allen Ingredienzien eines historischen Epos. Er garniert die Geschichte mit Liebe, Stolz, Heldenmut, Intrigen und großen Dramen. Sein Roman läd zum Träumen ein und veranschaulicht das höfische Leben an exotischen Orten längst vergangener Zeiten. Er vermengt jüdische, christliche, ägyptische, äthiopische und assyrische Mythen und Legenden und formt daraus das Heldenepos einer glanzvollen Herrscherin. Mar versteht es, auch ohne dass seinem Werk große Literatur innewohnen würde, zu unterhalten.

Was Mars Roman aber in keinem Fall ist, ist eine dokumentarische Biographie oder gar ein Beitrag zur historischen Makeda-Forschung. Seine Makeda hat nicht viel mit der historischen Makeda zu tun. Er entfernt sich auch weit von den historischen Quellen, insbesondere auch vom Kebra Negest, dem äthiopischen Buch der Könige. ( )