Potsdam 1985. Der sechzehnjährige René ist die ganzen Sommerferien allein zu Hause, liest, raucht, trinkt und verliebt sich.
Das Buch ist leicht und angenehm zu lesen. Ich war 1985 selber 16 und kann vieles nachvollziehen. In der Tat war selbst bei uns im Westen die Lektüre intellektueller Bücher eine Art Code und die Musik, die Art sich zu kleiden etc. ist auch für mich gut verständlich. „Skizze eines Sommers“ erzählt aber einen Sommer in der DDR, die als Hintergrund einfach da ist und das gefällt mir gut. Das Buch wertet nicht, beschreibt einfach, und schafft so eine Art Heimatgeschichte, die weder räumlich noch von der Lebensart her heute noch möglich wäre.
So hat das Buch bei aller Leichtigkeit den Anspruch des Vergangenen. Tragisches passiert nicht allzu viel, das meiste ist angedeutet. Insofern wundert es mich, dass ein Buch, das nahezu ein Jugendbuch ist, für den Buchpreis nominiert war. Salinger ist es für mich nicht gerade, aber ein schönes Buch, das ich sehr gern gelesen habe. ( )