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Comprende il nome: Susanne Von Meiss

Opere di Susanne von Meiss

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Data di nascita
1953
Sesso
female

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Ich gehöre zu den Menschen, die sich besonders wohl fühlen in Bibliotheken und bei Besuchen in anderen Wohnungen immer zuerst auf die Buchregale schaue. Viel mehr als alles andere vermittelt mir dies einen Eindruck über den Zustand der darin lebenden Menschen. Dabei unterscheide ich zwischen Haben- und Seins-Bibliotheken. Erstere zeichnen sich (meist) durch eine streng formalistische Struktur aus, während in der zweiten tatsächlich (mehr) gelesen wird.

Gegliedert sind die 256 Seiten in:

1. Büchertempel (Geistliche Bibliotheken, Hofbibliotheken, Staatsbibliotheken)
2. Bücher sammeln (Spezialsammlungen, Clubs, Berühmt Sammlungen
3. Wohnen mit Büchern (Bücher als schöne Interieurs, Chalets und Jagdhäuser, Wohndesigner und ihre Bibliotheken)
4. Buch und Kuns (Bibliotheken als Kunstobjekte, Buch als Kunst)
5. Büchermacher (Kunst und Handwerk, Buch & Handel, Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Verlegerinnen und Verleger, Literaturagenten, Literaturkritiker)

Dieses hervorragend bebilderte Buch (Texte fallen an wenigen Stellen etwas gagegen ab: ...z.B. "hineingeboren wurde"...) gibt auch Einblicke in private Schatzkammern gebundener Papier-Weisheit. Bei der Einordnung half mir auch meine private Sichtweise. Ich liebe besonders jene Bilder bzw. Zimmer, in denen gelesen, gelebt und gearbeitet wird. Die Wohnung von Marcel Reich-Ranicki wird als systematisch geordnete Bücherwelt beschrieben. Dies kommt auch meiner Vor-Stellung von Büchern am nächsten. Am meisten Platz hat bei R-R übrigens Thomas Mann, der ihm von allen deutschsprachigen Schriftstellern am nächsten steht. Interessanterweise sind die Bilder von der R-R Wohnung am unspektakulärsten. Im Grunde treten dort die Regale hinter die Bücher zurück.

So gerne besuchen würde ich die Bibliotheken von Graf und Gräfin Douglas in Frankfurt oder die von Melanie Bosanquet-Munk in Paris. Witzig und sehr formalistisch die Kochbuchsammlung sowie die Notizen (waren im Eingangsbereich von Restaurants ausgelegt) von Anton Mosimann (Chefkoch in London). In Letzeren würde ich gerne blättern.

Ich habe den Bildband letztes Jahr geschenkt bekommen und seither steht er auf einem Notenständer an wechslenden Stellen im Haus. Momentan geöffnet: die Doppelseite (42-43) der französischen Nationalbibliothek.

Hier eine kleine Textauswahl:

(Vorwort) "Bücher sind Gefährten, Freunde, Ratgeber, Quell des Wissens; Bücher wachsen mit uns begleiten uns auf unseren Reisen oder wachen über unseren Schlaf." (Susanne von Meiss)

"In Bibliotheken fühlt man sich wie in Gegenwart eines großen Kapitals, das geräuschlos unberechenbare Zinsen spendet." (Goethe)

(Österreichische Nationalbibliothek) 1500 ließ Kaiser Maximilian seine Bücher, die er in diversen Truhen verstaut hatte, zählen und die feucht gewordenen Blätter in warmen Tüchern trocknen. Fortan sollten sie in offenen Schränken aufbewahrt werden, damit "die püecher nit verderben und keines davon verloren wird, auch niemand darüber gee."

Hermann Hesse steht mit einem Zitat ("....eigenen Geist geschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte.") zu Recht am Anfang des Vorwortes. Sein Buch "Die Magie des Buches" zu diesem Bildband zu lesen, schafft unvergleichliche Zugänge in das Verständnis von Bücherwelten bzw. die Kunst des Lesens.
… (altro)
 
Segnalato
Clu98 | Mar 28, 2023 |

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