Die preisgekrönte Kanadierin mit Sinn für die leisen Gesetze der Minimal Art macht ein scheinbares Kinderspiel daraus, Grosses dichtmaschig und doppelbödig im Kleinen zu erzählen. Ihr Steckenpferd ist die sanft verschleierte Ambivalenz: Im Vordergrund steht der beinah hausbacken zu nennende, banale Lebensalltag ihrer überwiegend weiblichen Figuren, während viele, geschickt plazierte Auslassungen und Andeutungen von hintergründigem Hass, unerfüllten Leidenschaften, Einsamkeit, Angst und gar Mordgelüsten erzählen. 3 mit Grusel imprägnierte Stories und ein wahrhaft mörderisch guter, kurzer Roman für ein weibliches Lesepublikum, das literarische Qualität zwischen Buchdeckeln sucht - von Frau zu Frau. Breit empfohlen