Gitta Mühlen-Achs hat sich mit ihren Publikationen einen guten Namen gemacht (s.a. "Wie Katz und Hund: Die Körpersprache der Geschlechter", BA 1/94; "Geschlecht bewusst gemacht", ID 47/98). So sehr Frauen inzwischen aufgeholt haben und die "Aktien des Mannes" im Sinken scheinen, erledigt hat sich das Thema keineswegs. Noch leben wir im traditionell befestigten Raum mit seiner geschlechtsspezifischen Machtverteilung. Entsprechend körpersprachliche Ausdrucksformen, subtile Botschaften in Gesten, Blicken, Mimik, bzw. ihren Vermeidungen (weibliches "Dauerlächeln" und "Wuttabu", männlicher "Minimalismus" ...), im Raumverhalten, in Kleiderordnungen und Berührungsformen. Eindrücklich mit Fotos illustriert belegt Mühlen-Achs, wie wir von Geburt an "genderisiert" werden, an und in uns entwickeln, was in unserer Gesellschaft als weiblich, bzw. männlich gilt. Einzig die wissenschaftliche Diktion spricht gegen eine uneingeschränkte Empfehlung ihrer hochinteressanten Analyse. (3)