Nichts von der düsteren Atmosphere, die ''Heimatmuseum'' oder ''Deutschstunde'' anhängt, ist hier vorhanden. Natürlich hat Lenz sich auch diesmal in einem von ihm nicht ausgeübten Beruf eingelebt: Das Leben des Steinmetzes Bode, spezialisiert in Grabmäle, wird von seinem bewundernden Sohn sehr glaubhaft erzählt. Der Konflikt zwischen Kunst und Kunsthandwerk ist wundervoll herausgearbeitet. Fast wie beiläufig berichtet Lenz eine Liebesgeschichte die keine wird, werden die Geschwister des Erzählers zu äusserst lebendige Nebenfiguren, und wird man in den Bann des Schöpfungsprozesses selber gezogen. Fast unglaublich so eine Vielfalt in einer eigentlich fast schlichten Erzählung zusammenzukriegen. Das Grausame macht erst ganz zum Schluss von sich reden: es stirbt ein Kind den Unfallstod. Sonst ist das Buch eher leicht, vor allem durch die Wahl des Erzählers Berufs: Hausdetektiv in einem Großwarenhaus. Wie üblich ist der ohne Ironie, eher sogar mit Liebe geschildert. Wunderbar auf fast alle Ebenen... ( )