Nach wie vor z hlen die Eddas und Sagas zu der lebendigen Tradition Islands und gelten als wichtigster skandinavischer Beitrag zur Weltliteratur. Die isl ndisch-nordische Dichtung wird blicherweise in zwei Gruppen eingeteilt: eine eddische und eine skaldische. Die Gedichte der Edda gehen auf ein um 1220 entstandenes Handbuch der Poesie unbekannter Autoren zur ck; die Themen entstammen der heidnischen Mythologie und den Heldensagen. Die berwiegende Anzahl der skaldischen Gedichte wird dagegen namentlich bekannten Autoren zugeschrieben; inhaltlich stehen zeitgen ssische Ereignisse und f hrende Pers nlichkeiten im Vordergrund. Sagas sind die gro artigste literarische Leistung der Isl nder. Herkunft und Entwicklung bleiben in vielerei Hinsicht im Dunkeln. Etwa in der Zeit von 1200-1400 niedergeschrieben, sind diese Erz hlungen von Menschen und Ereignissen, die von der Gegenwart bis hin zur tiefsten Vergangenheit, vom heimischen Tal des Verfassers bis zu den entferntesten L ndern reichen, oftmals verloren gegangen oder verschollen. Unterschieden werden K nigssagas, zeitgen ssische Sagas, Isl ndersagas, Rittersagas und Vorzeitsagas, denen eine lange m ndliche berlieferung von rd. 200 bis 400 Jahren zugrundeliegt. Dieses Buch ist eine umfassend belegte, gleicherma en wissenschaftlich fundierte wie anschauliche Darstellung der isl ndischen Literatur von den Anf ngen bis zur Reformation. Umfangreiches Bildmaterial vervollst ndigt jedes Kapitel und zeigt die kulturellen Zusammenh nge von Kultur und Geschichte. Register und Bibliographie machen den Band zu einem wichtigen Nachschlagewerk f r Nordisten. Der Autor ist Direktor des Arni Magnusson Instituts, Reykjavik, mit einer der bedeutendsten Sammlungen literarischer Zeugnisse des mittelalterlichen Europa.