Ihrem grossen Vorbild Val McDermid kann K. Sander auch mit ihrem neuesten Thriller noch nicht das Wasser reichen. Aber sie kommt ihr ein gehöriges Stück näher. Sie hat hier ihre Handlungsfäden wesentlich geschickter geknüpft als in ihrem Erstling "Schwesterlein, komm stirb mit mir" (ID-A 33/13) und setzt gekonnte Cliffhanger. Der Roman ist spannend bis zur letzten Seite - aber auch nicht minder brutal wie schon sein Vorgänger. Sanders Figuren haben an Kontur gewonnen. Sie müssen nicht nur Fälle lösen, die ihnen sehr nahegehen, sondern haben auch ein Privatleben, das sich etwas kompliziert gestaltet. Sie wirken sehr authentisch und der Leser kommt nicht umhin, Montario, Stadler und Kollegen zu mögen. Die Handlung fordert die gesamte Aufmerksamkeit des Lesers: Es gibt mehrere Handlungsstränge und Lösungshinweise sind geschickt versteckt. Dieser Thriller wird mit Sicherheit viele Leser finden und wenn Sanders Entwicklung als Autorin so weitergeht, kann man sich jetzt schon auf den 3. Fall freuen (vgl. Hörbuch in dieser Nr.). Breit empfohlen