Rezension: Heine-Biografien gibt es zahlreich, auch wenn von den hier im letzten Jahrzehnt vorgestellten keine ganz überzeugen konnte (zuletzt K. Decker: BA 1/06, und Y. Lossin: ID 26/06). Ihnen gegenüber kann sich die neue Heine-Biografie Rolf Hosfelds problemlos behaupten. Der Autor, von dem schon eine Karl-Marx-Biografie (ID 43/09) und eine Tucholsky-Biografie (ID-A 20/12) vorliegen, überzeugt vor allem mit seiner Verbindung von farbiger Erzählung und wissenschaftlicher Genauigkeit. Er folgt Heines Leben von seiner Prägung durch dessen jüdisch-urbane Herkunft über seine erstaunliche literarische Karriere bis hin zu seinen langen Pariser Krankenjahren in der "Matratzengruft". Und er vermittelt dem Leser ein farbiges Bild der Zeitumstände und der vielen berühmten Persönlichkeiten, denen Heine im Laufe seines Lebens begegnet ist. Dabei ist die Auseinandersetzung mit der Forschung so in den Text eingebaut, dass sie den Erzählfluss kaum stört. Trotz einiger Ungenauigkeiten die derzeit maßgebliche Heine-Biografie! Schon Mittelstadtbibliotheken nach Einführungen wie zuletzt H. Kircher (ID-A 31/12) empfohlen. (2) (Ronald Schneider)