Hermann Hesse steigt in diesem Buch (fertiggestellt 1923) in die Höhen und Niederungen eines Kurgastes ein, er analysiert fast jedes Geräusch, jede Anwendung und die Freuden bzw. Leiden dieses beruhigten Daseins in seiner Rückwirkung auf Leben, Erholung und Geist.

Unvergleichlich, wie er seinen Zimmer-Nachbarn, den Holländer und dessen Frau, skizziert. Wie diese ihm auf die Nerven gehen und er unbedingt nach einer Lösung, einer Versöhnung sucht. Alleine diese 6 Seiten, in denen dieser (gelingende) Prozess beschrieben wird, ist eine höchstmögliche Form von Literatur, ein großes Stück Lebenshilfe, wenn man es zu lesen versteht. Tatsächlich gelingt Hesse die Loslösung von Hass und Zwietracht, ich möchte den Weg nicht verraten, aber diese Passage müsste man kennen. Es ist eine universell anwendbare Maßnahme zum Ausgleich mit anderen Menschen überhaupt.

Alle anderen Feststellungen in diesem Buch gelten nach wie vor auch heute noch - für jeglichen Urlaub bzw. einen Zustand, in dem man sich ganz auf sich selbst konzentrieren kann, sein Wohlbefinden im Auge hat und frei das tun kann, was man möchte, eingeengt durch tägliche Anwendungen und einen fest umrissenen Tagesablauf allerdings. Unvergleichlich, wie sich Hesse an den Roulette Tisch begibt und beschreibt, wie man durch die Macht der Zahlen und des Geldes gefangen wird.

Jeder Urlauber wird sich auch heute noch unmittelbar in die Thematiken eindenken können, sie sind direkt übertragbar und beinhalten Versöhnungsmomente pur mit allem, mit sich selbst, anderen, der Natur, den Umständen, dem einfachen glückenden Tag.

Vor allem aber ist dieses Buch eine grundlegende Abhandlung über die Konzeption des Schreibens von Hesse, seine Motivation erklärend - als ein Künstler immer wieder die Gnade des Einsehens von Gegensätzen, ihr Erfassen als lebenslange, literarische Aufgabe skizzierend: "Beständig möchte ich mit Entzücken auf die selige Buntheit der Welt hinweisen und ebenso beständig daran erinnern, dass dieser Buntheit einer Einheit zugrunde liegt; beständig möchte ich zeigen, dass Schön und Hässlich, Hell und Dunkel, Sünde und Heiligkeit immer nur für einen Moment Gegensätze sind, dass sie immerfort ineinander übergehen."

"Liebe Deinen Nächsten, denn er ist Du selbst." Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Hesse in diesem Buch zu den wirklichen Worten Jesu zurückkehrt und ihnen eine umfassende, religions-übergreifende Wirklichkeit und Ableitung gibt.

Dieses Werk ist für mich ein Meilenstein der Literatur, die sich nicht verkünstelt, sondern tief sehend eintaucht in menschliche Viefalt und Würde, Liebe und Hoffnung, Sünde und Gnade, Leben und Tod, Krankheit und Glück - Antipoden des Daseins werden zum Gleichklang im Widerstreben entfaltet, gleich einer zweistimmigen Melodie, die ihre Wechselwirkungen harmonisch, im Gleichklang, zelebriert. ( )

> Babelio : https://www.babelio.com/livres/Hesse-Le-curiste/71295

> Dans ce roman court écrit à la première personne, Hermann Hesse offre une vision de la société. Il exerce un regard critique et interroge la nature humaine. Ce sont à la fois des observations menées par le touriste, qui est dans une situation propice du fait de la proximité des autres hommes, et des moments d'une réflexion plus profonde, philosophique et métaphysique.
L'écriture est toujours claire et riche. Les références culturelles propres à guider l'interprétation.
—Danieljean (Babelio) ( )

H2.1.4

Reflexions sobre la vida al balneari de Baden. Durant la seva estada l'autor ens descriu amb detall tot el món que l'evolta i les relacions que si estableixen: des de la tria de la seva habitació, els rituals del bany i cures, el menjar abundós i de qualitat, les persones que com ell s'hostatgen al balneari i les seves característiques,... De mica en mica s'integra en aquest món i aquest espai per a convertir-se en un vertader banyista, en el moment que millora el seu estat de salut recupera la seva llibertat de judici i d'acció. En llegir-lo és impossible no pensar en la Muntanya Màgica, la gran diferència és que la tuberculosi mata i el reuma i el dolor de ciàtica t'acompanyen de per vida, per llarga que aquesta sigui i no comporten el risc d'una mort imminent. Evolució del personatge en aquest ambient i filosofia que se'n desprèn, el jo com a pertanyent a la Unitat. ( )

Es un relato autobiográfico, lo que no implica que el personaje Herman Hesse sea estático. Todo lo contrario. El paciente enfermo y convaleciente, recuerda lo mejor de su pasado, al mismo tiempo que rememora la incertidumbre que le depara el futuro, pero siempre desde una óptica cambiante. Desde las primeras páginas hasta los últimos párrafos el autor logra plasmar su sabiduría de un modo natural, sin emplear términos o conceptos demasiado abstractos. La ironía es un factor fundamental en la composición de la obra, lo que ayuda a agilizar su lectura.