Ein spannendes, lustiges und zeitgemäßes Buch für Kinder. Ich habe es erst allein und dann gemeinsam mit einem meiner Jungs (10 J.) gelesen. Als Erwachsenen hat mir besonders die facettenreiche Schilderung der Menschen in Ricos Wohnhaus - einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Kreuzberg - gefallen. Bei den beiden überzeichneten Hauptfiguren - dem tiefbegabten Rico und dem hochbegabten Oscar - gefiel mir besonders die offenherzige, einfühlsame Beobachtungsgabe von Rico, der die Feinheiten des menschlichen Miteinanders ziemlich gut mitzukriegen scheint, obwohl man ihn für manches vielleicht noch für "zu klein" halten könnte. Im Gegensatz dazu ist Oscar zwar super schlau, aber auch nicht wirklich "in der Welt". Meinem Sohn war natürlich sofort klar, dass sich die beiden wunderbar ergänzen, aber auch, dass Oscar einen Freund wie Rico dringender braucht als Rico einen Freund wie Oscar. Bei den mehr oder weniger kaschierten Anspielungen auf die Schwermut, Alkoholsucht, Homosexualität der Hausbewohner*innen, besonders auch bei den Kommentaren von Ricos Mutter zu ihrer Arbeit im Vergnügungs- oder Rotlichtmilieu (so ganz genau erfährt man es nicht) hat mein Sohn natürlich ordentlich die Ohren gespitzt und immer wieder auch nachgefragt.
Man kann viel und herzlich lachen bei diesem Buch. Rico ist ein echt toller kleiner Held, gerade weil er nicht alles kann (manches sogar eher schlecht oder gar nicht kann), der aber das Herz am rechten Fleck hat und mit dem Alltag besser und selbständiger klar kommt, als viele Kinder die ich kenne. ( )

Premi Nacional de Literatura Infantil i Juvenil d'Alemanya. El llibre narra les aventures de Riko i Oscar, dos amics una mica estranys. El llibre barreja l'humor i la intriga. Adreçat als lectors a partir dels 9 anys.

Andreas Steinhöfel und der Illustrator Peter Schössow haben mir also mein zehntes Buch und einen schönen Nachmittag beschert – und das Wetter hat auch mitgespielt. :-)

Ich bin Rico auf der Straße begegnet, als er eine gefüllte Rigatoni findet und sie dem Besitzer zurückgeben will. So lernen wir sofort alle weiteren Hausbewohner der “Dieffe 93″ kennen – egal, ob sie zu Hause sind oder nicht. Er ist “tiefbegabt” (allein für den Begriff liebe ich das Buch) und muss sich die Welt um ihn in passende Portionen gliedern, was er aber unglaublich clever und auch etwas naiv macht. Er denkt halt etwas langsamer und vergisst schneller etwas als seine Umgebung. Was er nicht mag, sind Fremdwörter:

BÜRGERSTEIGGEHER: Passanten. Hab Mama gefragt, wie die noch mal heißen. Fremdwörter in verständliche Wörtermzu übersetzen ist schwierig genug. Umgekeht ist es noch viel schwieriger.

SIMULIEREN: So tun als ob. Zugegeben, das sind vier Wörter, um ein Wort zu erklären. Aber in beiden Fällen sind es gleich viele Buchstaben. Da könnte man gleich so sagen, dass es sofort jeder versteht.

In dieser Berliner Welt werden Kinder entführt, auch Ricos Freund Oskar, der den Fall unbedingt aufklären will. Rico nimmt die Spur auf und weil er sich seiner Probleme bewusst ist, kann er damit umgehen und Oskar retten. Und der weise, tiefbegabte kleine Junge rettet meiner Meinung nach auch alle weiteren Menschen um ihn herum. Gut, dass Steinhöfel noch mehr zu Rico und Oskar eingefallen ist. ( )

De nieuwsgierige ietwat trage Rico woont met zijn moeder in een groot flatgebouw. Hij kent er alle flats en hun bewoners. Alleen uit het achterhuis, waar de spookschaduwen wonen, blijft hij liever weg. Tijdens de zomervakantie moet hij van zijn leraar een dagboek bijhouden. Een moeilijke opdracht voor iemand die snel de rode draad verliest. Wanneer Rico de pientere Oscar ontmoet, heeft hij heel wat om over te schrijven. Samen verkennen ze het flatgebouw. Met Oscar erbij lijken de spookschaduwen heel wat minder angstaanjagend. Het is het begin van een hechte vriendschap tussen twee tegenpolen. Maar dan wordt Oscar ontvoerd…