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Hermann Schäfer

Autore di Deutsche Geschichte in 100 Objekten

5 opere 17 membri 1 recensione

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Comprende il nome: Hermann Schäfer

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Informazioni generali

Nome canonico
Schäfer, Hermann
Sesso
male
Nazionalità
Germany

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Ein wirklich beeindruckendes Werk auf 650 Seiten. Es ist gut verständlich geschrieben und bietet in der Auswahl der 100 Dinge spannende Überraschungen, insbesondere auch in den Verbindungen mit den jeweiligen geschichtlichen Themen. "Es sollte eine zeitliche Spanne umfassen, die von den ersten Speeren der Menschheit bis zur Energiewende und zum heutigen Selbstverständnis der Deutschen reicht. Langfristige strukturgeschichtliche Veränderungen waren wichtiger als kurzfristige politische Wechsel."

Eine Abbildung und und danach eine textliche Erläuterung auf 5 Seiten, bezogen auf die Zeiträume:

die Antike,
das Mittelalter,
die Frühe Neuzeit,
das 19. Jahrhundert,
aus dem Kaiserreich,
aus dem 20. Jahrhundert,
aus der Zeitgeschichte seit 1945 und
auf dem Weg ins 21. Jahrhundert.

Zwei Beispiele:

Mit dem Markenlogo 'Der Sarotti-Mohr' unter Überschrift 'Weltmachtpolitik und Kolonialismus' gehen wir zurück zu Bismarck, der im Grunde gegen Kolonien war, weil sie ihm zu teuer und zu riskant erschienen. Aber eine andere Gruppe (Abenteurer, Händler Investoren, Missionare, Forscher etc.) wollte unbedingt gleichziehen mit anderen Staaten, um u.a. auch an Rohstoffe zu kommen. Der deutsche Appetit blieb dann nicht nur auf Afrika beschränkt, sondern reichte bis in den Pazifik und nach China. Insgesamt waren deutsche Kolonien aber ein eher trauriges Kapitel, angefangen von der Hunnenrede Kaiser Wilhelm II bis hin zum Verlust aller Kolonien. Der Sarotti-Mohr blieb in seiner kolonialen Darstellung eines Schwarzen mit großen Lippen bis ins neue Jahrtausend erhalten, wurde dann jedoch zu einem Magier der Sinne weiterentwickelt inkl. weißer Haut. Einfach googlen nach Sarotti Mohr und der Unterschied wird klar.

Am Ende stehen Merkels Handy (Ausspähen unter Freunden) und ein Plakat in kindlicher Schrift:

Dein Christus ein Jude
Dein Auto ein Japaner
Deine Pizza italienisch
Deine Demokratie griechisch
Dein Urlaub türkisch
Deine Zahlen arabisch
Dine Schrift lateinisch
Und Dein Nachbar nur ein Ausländer?

Natürlich bedingt die Auswahl der Gegenstände und der Text letzten Endes immer auch eine Wertung, hier treffen wir auf den Höhepunkt bisheriger Geschichte bzw. der Psyche der Deutschen, völlig zurecht in diesem Plakat eingefangen. Es gelingt dem Autor hervorragend, seine eigene Einschätzung herauszuhalten und fast eine reine Deskription der Dinge und Zeitläufte zu erarbeiten. Um die 100 Gegenstände werden Geschichten und Geschichte gestrickt, gut vermittelt durch eine überraschend verständliche Herangehensweise an die deutsche Vergangenheit.

Und doch habe ich mit dem letzten Punkt meine Schwierigkeiten. Ich hätte hier etwas ganz anderes als Höhepunkt bisherige Geschichte gewählt. Die Entwicklung von Nationen und Völkern war und ist immer die Verknüpfung von Einwohnern, Einwanderern, Durchwanderern, Flüchtlingen und Asylsuchenden. Niemand wollte dies bestreiten.

Aber niemand ist überall ein Fremder. Ich war zu 95 % Einheimischer unter mir vertrauten Menschen. Zu 5 % war ich in der Welt unterwegs und habe jene europäische Fähigkeit gelebt, die uns den gegenwärtigen Erfolg geschenkt hat. Ich habe andere Kulturen kennen, schätzen und vertrauen gelernt. Allerdings primär für den Austausch von Warengütern. Natürlich floss auch immer privates Interesse und Neugierde ein, man war eine Zeit zusammen trennte sich dann wieder. Eine ganz andere Frage ist, ob man dauerhaft zusammenleben möchte, in einem Staatsgebiet.

Niemals wäre ich davon ausgegangen, dass ein Staat aus einer zu großen Vielzahl von unterschiedlichen Völkern bestehen könnte, seine Stabilität ergibt sich durch gemeinsame Werte, Erfahrungen und Erlebnisse. Wer immer in einen anderen Staat einwandert, muss die Höflichkeit mitbringen, die dort geltenden Werte zu akzeptieren. Einwandernde Gruppen dürfen sich niemals zu einer Kontra ' Gesellschaft entwickeln. Es würde die Stabilität des Staates unterminieren und langfristig Schaden bringen. Dies ist für meine Verständnis sogar schon bei Parallelgesellschaften der Fall: ihnen fehlt das wesentliche Mittel: das Aufeinandervertrauen können, notwendig vor allem in Zeiten der Not.

Wann immer die Diskussion auf Multikulti kommt, wird New York erwähnt und wie toll dort die Menschen zusammenleben würden. Dagegen muss man im Grunde nur sagen: Chinatown, Little Italy, Germantown usw. - diese Stadt ist nichts anderes als eine Flickenteppichstadt, ein Abbild der Welt mit Verbindungen zwischen diesen einzelnen kleinen Flicken. Allerdings wird man Amerikaner nicht einfach so und schon gar nicht Kanadier, sondern muss eine Vielzahl von Entwicklungen durchlaufen, die sicherstellen, dass die amerikanischen Werte verstanden wurden und kompromisslos anerkannt werden.
… (altro)
 
Segnalato
Clu98 | Mar 2, 2023 |

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