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4+ opere 103 membri 7 recensioni

Opere di Leif Randt

Allegro Pastell (2020) 35 copie
Planet Magnon (2015) 24 copie
Leuchtspielhaus (2010) 9 copie

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Hat man es hier mit der Fortsetzung der Reihe Huysmans, Salinger, Kracht zu tun oder ist man in Wahrheit auf einen Schelmenroman hereingefallen? Einen, der sich als *zwinker* *zwinker* Gesellschaftskritik tarnt?
Farblose Hipster, unter deren schillernder Oberfläche sich nicht allzu viel findet (Hipster eben), haben in einer der Truman-Show nicht unähnlichen Stadt, lächerliche Hipsterprobleme. Beim Lesen weiß man nie so recht, ob man jetzt über das alles schmunzeln soll oder den Protagonisten insgeheim eine reinhauen will. Ich tendierte ab der Hälfte zu Letzterem. Man will diese verweichlichten, versnobten, elend bürgerlichen, vom Markt zerfressenen Visagen am liebsten Dauertorpedieren. Man will dann darüber lachen, wenn sie zurückschlagen wie Mädchen.
Solange es Menschen wie in diesem Buch gibt, wird es z.B. eine FPÖ geben. Das ausgleichende Korrektiv für ein anderes Extrem.
Aber hatten wir das alles schon nicht Mal? Vor 70 Jahren? Sind die Hipster jetzt die neuen Juden?
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chepedaja3527 | 4 altre recensioni | Aug 23, 2022 |
Liest sich wie eine menschenfreundliche Version von "Faserland", Stil und Inhalt sind sich extrem ähnlich, nur hat "Schimmernder Dunst" eine wesentlich surrealere Note, der Ort "CobyCounty" ist erfunden und alles dort ist perfekt: die Menschen glücklich und reich, die Jobs kreativ und das Wetter gut. Das gibt dem ganzen eine interessante bodenlose Note.
 
Segnalato
Wolfseule23 | 4 altre recensioni | Aug 6, 2022 |
Allegro Pastell ist ein erstaunliches Buch mit einem eigentlich seltsamen Titel und einem absolut genial dazu abgestimmten Einband.

Der Roman versucht, das so genannte "Lebensgefühl" der in den 1980er Jahren Geborenen einzufangen, die in den späten 2010er Jahren leben. Es dreht sich um Mitglieder der Kreativ-Szene: Jerome, der Webdesigner aus Frankfurt und Tanja, die erfolgreiche Jungautorin aus Berlin.

Tanja und Jerome ergänzen sich ideal, wie es scheint, in allem. Sie könnten glücklich miteinander sein wie kaum ein anderes Paar, aber das schaffen sie erst einmal nicht. Sie erträgt die Intensität von Initimität nicht. Und wie, und warum, und wie das mit der besonderen Lebenslage der 2010er-Jahre zusammenhängt, darum dreht es sich in dieser subtil geschriebenen, eigentlich ereignislosen und dennoch, wie ich finde, virtuos komponierten Geschichte.

Ihr Leben haben beide gut im Griff, oder besser: unter einer bestimmten Form von multipler Selbst-Kontrolle. Für die Party-Stimmung behilft man sich mit Koks oder Ecstasy, digitale Helferlein ermöglichen eine präzise, jederzeitige Einordnung in Zeit und Raum, vor allem auch des eigenen Kommunikationsverhaltens. Immer wieder fließen so unterschwellig wie eigentlich irrelevant, aber dennoch mit erheblichen Einfluss auf die Beziehungen, exakte Angaben zu Entfernungen und Uhrzeiten in den Text ein. Die ganze Erzählung wirkt "beherrscht" in transitiven und intransitiven Wortsinn: Das Leben lebt man schnell, aber nicht presto, und sehr bunt, aber niemals knallig. Allegro Pastell eben. Wie ein Gefängnis von Freiheiten in nahezu vollkommen vermessener Individualität.

Zeitgleich habe ich "Neue Vahr Süd" als Hörbuch gehört, der Roman, der ja versucht, das Lebensgefühl der 20-jährigen um 1980 herum einzufangen. Toller Kontrast zweier Generationen, denen ich beiden nicht angehöre.
… (altro)
 
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Florian_Brennstoff | 1 altra recensione | May 31, 2020 |
Tanja, erfolgreiche Jungautorin, und der Webdesigner Jerome sind das Lifestylepaar der Gegenwart. Nicht nur sind sie in ihren Jobs erfolgreich, sie sehen auch gut aus und wissen, welche die places to be und vor allem to be seen in Berlin und Frankfurt sind. Sie pendeln zwischen diesen beiden Großstädten und ihrem virtuellen Dasein, immer auf der Suche nach der unmittelbaren Erfahrung, die jedoch auch medial vermittelt noch genau die Message vermitteln muss, wie sie sich gerne darstellen wollen. Jede Textnachricht an den anderen kann nicht spontan einfach losgeschickt werden, genau orchestrieren sie ihren Auftritt und planen ihre Erfahrungen, denn das Leben will wohlüberlegt sein.

Leif Randt war mit seinem Roman für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, so mancher Kritiker hat dem Buch das Potenzial wie einst Christian Krachts „Faserland“ zugeschrieben, da er das Lebensgefühl einer ganzen Generation überzeugend einfängt. Dieser Einschätzung würde ich mich anschließen, die beiden Protagonisten sind überzeugend in ihrer Art, was sie zwar nicht liebenswert macht, aber durchaus zu glaubwürdigen Vertretern.

Was beide gemeinsam haben ist der Hang zum Unverbindlichen und Vorläufigen. Bevor sie sich festlegen, wird genau überlegt, wie ihre Haltung wirken und wahrgenommen werden könnte. Vor lauter Selbstreflektion - allerdings nur im Sinne einer gelungenen Außendarstellung - und Bewertung jeder Aussage, fehlt ihnen die Zeit zum Sein im Hier und Jetzt. Geleitet werden sie von einer Sicht durch eine Linse, immer fokussiert auf das Image eines ICH, das nicht ist, sondern geschaffen wird. Akribisch werden die Sexualakte notiert und auch sonst alles festgehalten, was sich durch Zahlen erfassen lässt. Jede Antwort auf eine Email muss auch die Bewertung dieser beinhalten - Likes als neue Währung on- und offline.

Tanja genau wie Jerome ist anstrengend. Als Autorin sollte sie eine gute Beobachterin der Menschen sein, zieht jedoch die schnelle Wertung und den oberflächlichen Blick vor. Eine Autorin im Instagram Stil: viel Optik, bei vernachlässigbarem Content. Auch Jerome setzt voll auf Performanz und ist mit Mitte 30 noch weit davon entfernt, erwachsen zu sein.

Der Erzählton hat mir gefallen, er passt zu den Figuren und ihrem dargestellten Leben. Dass sie selbst Emotionen versuchen zu performen statt sie zu empfinden, bricht ihnen zwangsläufig das Genick, ist aber nicht weiter schlimm, das lässt sich durch den Weichzeichner auch wieder kitten und ein wenig Melancholie kann ja auch gut ankommen. Sie sind natürlich überzeichnet, aber keine Karikaturen. Nimend will so sein und darin liegt für mich auch der Reiz des Buches: das detailliert getrackte, vermessene und medial aufbereitete Leben ist wertlos, wenn es ohne Emotion bleibt. Wer nur für die anderen lebt, lebt nicht. Vielleicht einfach mal das Handy ausschalten und nur sein.
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1 vota
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miss.mesmerized | 1 altra recensione | Mar 13, 2020 |

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