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Fritz J. Raddatz (1930–2015)

Autore di Die Zeit-Bibliothek der 100 Bücher

57+ opere 306 membri 3 recensioni

Sull'Autore

Serie

Opere di Fritz J. Raddatz

Lukacs (1972) 20 copie
Tagebücher 2002 - 2012 (2014) 13 copie
Kuhauge (1984) 12 copie
Der Wolkentrinker. (1987) 12 copie
Heine : Ein deutsches Märchen (1977) — Autore — 5 copie
Zeit-Gespräche 2 (1982) 4 copie
ZEIT - Gespräche. (1978) 4 copie
Die Abtreibung (1991) 3 copie
Nizza - mon amour (2010) 3 copie
Warum ich Marxist bin. (1980) 2 copie
Tucholsky, ein Pseudonym (1989) 2 copie
Mein Sylt (2006) 2 copie
Pyrenäenreise im Herbst (1994) 2 copie
Gestörte Balance (1996) 1 copia
Lukács 1 copia

Opere correlate

Finale Berlin (1947) — Postfazione, alcune edizioni82 copie
Schnipsel (1973) — A cura di, alcune edizioni48 copie
Gesammelte Werke VII. 1929 (1975) — A cura di, alcune edizioni20 copie
Gesammelte Werke VI. 1928 (1975) — A cura di, alcune edizioni19 copie
Gesammelte Werke II. 1919 - 1920 (1985) — A cura di, alcune edizioni18 copie
Gesammelte Werke V. 1927 (1975) — A cura di, alcune edizioni18 copie
Gesammelte Werke X. 1932 (1976) — A cura di, alcune edizioni18 copie
Gesammelte Werke III. 1921 - 1924 (1990) — A cura di, alcune edizioni18 copie
Gesammelte Werke IV. 1925 - 1926 (1990) — A cura di, alcune edizioni17 copie
Gesammelte Werke VIII. 1930 (1975) — A cura di, alcune edizioni17 copie
Gesammelte Werke VIIII. 1931 (1976) — A cura di, alcune edizioni16 copie
Merian 1994 47/04 - Weimar (1994) — Autore — 6 copie
Die Gruppe 47 - Zwei Jahrzehnte deutscher Literatur (2002) — Narratore — 1 copia

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Informazioni generali

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Recensioni

Das Meer zieht den Schmutz aus der Seele.

Ein Spätnachmittag, ein früher Abend am unendlich scheinenden Kampener Strand, kaum Menschen, nur Wolken, späte Sonne und donnernde Brandung - es ist, als würde der Mensch innerlich gewaschen, als kehrte er zurück in eine Vorexistenz."

Wir hatten das Glück, 2 sonnige Syltwochen genießen zu können, unendlich schöne Naturschauspiele, Natur pur und freundliche Menschen ohne Hektik und Stress. Sylt ist eine wirkliche Oase der Ruhe, aber auch der inneren Brandung, genau so wie es Raddatz in diesem wunderschönen Buch beschreibt. Er umfasst sie alle, jene leisen, berauschenden, aber auch lauten und peinlichen Momente auf Sylt. Ein ehrlich zugeneigter Beobachter des Geschehens.

Sylt kann theatralisch sein, rauschhaft, aufwühlend, es ist vor allem natürlich, beschenkt mit einem der längsten Strände überhaupt. In Westerland hat man das Gefühl von Abgerundetsein, das Meer schaut wie der vordere Teil einer Schirmmütze in das All, die Erde ist hier ein Traumbild ihrer selbst, so könnte er sie gemeint haben.

Fritz J. Raddatz skizziert in seiner unnachahmlichen Art seine Vorbestellung auf dem Keitumer Friedhof, seine Freundschaft mit dem dortigen Pfarrer und warum er vor allem auf Sylt gerne an diesen Satz von Einstein denkt: "Auch wenn es Gott nicht gibt, muss man ihm dankbar sein."

"Das Meer erzählt seine Märchen, sie haben je einen anderen Klang, eine immer andere Farbe, wechselnd zu jeder Jahreszeit."

"Für die Überfahrt übers Wattenmeer geb ich das ganze Engadin hin und bin meines Handelns froh." (Thomas Mann)

"Sylt ist, was es vielleicht gar nicht gibt: deutsch undeutsch."

"Diese morgendlich herankriechenden Seenebel, gegen Mittag von der Sonne aufgeleckt."

"Gott hat hier alles vorgefunden, was zur Herstellung des Menschen nötig ist. Sand und Lehm für die Gestalt, Wind genug für den Atem, die Sprache und die Seele, Feuchte genug für Tränen, Bläue genug für die Augen, Steine für das Herz in der Brust." (Ernst Penzoldt)

"Finde ich hier zu mir - oder verliere ich mich?"
… (altro)
 
Segnalato
Clu98 | Mar 11, 2023 |
Kunst ohne Gewissen gibt es nicht und ebenso wenig ein reines Gewissen. Es wäre unbenutzt. Fritz J. Raddatz (FJR) hat kunstvoll gelebt, breit geirrt und viele Dinge mit klarem Verstand gesehen. In diesem Buch versammelt er eine Auswahl seiner besten literarischen Essays, alle mehr als lesenswert. Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen ist. Dieser Satz von Kleist umfasst auch das Leben von FJR, der die Kunst beherrschte, uns Augen neu einzusetzen.

Wir lesen im Vorwort: wer die krassen Klüfte der eigenen Existenz ins Hübsche ausbalanciert, mag sich einrichten in dieser Welt ' er hat das Wort eitel aber nur in seiner einen Bedeutung verstanden. Wer sich der zweiten Bedeutung, vergebens, aussetzt, hat das Leben ausgemessen. Nur der konnte es auch formen zu einem Werk. FJR möchte in seinem Essay Rechenschaft darüber ablegen darüber, wie Kunst entsteht und wie die Zwischenräume zu lesen sind.

Der Titel des Buches stand von Thomas Mann, dessen Tagebücher FJR kunstvoll seziert. 'Etwas Halsweh vom nachmittäglichen Tragen kurzer Unterhosen' ist der Titel dieses Abschnitts (Seite 99-129) Er schreibt zu Beginn: Thomas Manns Tagebücher sind alles in einem: Kokettierspiegel und Beichtbuch, klatschsüchtiges Sudelheft und literarische Selbstanalyse, Sammlung lächerlicher Notate am Rande des Bigotten und großartiges Arbeitsjournal. Eines sind sie allemal: ein Lesevergnügen, nachdem mann süchtig werden kann.' Wirklich nichts ist Thomas Mann zu nichtig, um nicht Eingang zu finden in seine Tagebücher. Die merkwürdigen Verbindungen und Informationen, die FJR auswählt, verquicken sich zu einer gelungenen Gesamtschau, zu einem Lustmacher auf das Lesen von Thomas Manns Tagebücher.

Man liest mit, wenn FJR einem Kommentar Manns von 1941 einfließen lässt, geschrieben auf dem Höhepunkt des damaligen deutschen Siegestaumels: 'Es wird Fürchterliches über Deutschland kommen, wenn der Krieg weitergeht. Geht ihr mit Hitler durch dick und dünn bis ans Ende, so wächst Rache, vor der jedem graut, der es gut meint mit Deutschland. Seht, wie die unterdrückten Völker Europas sich wehren gegen denselben Feind, der auch euch unterdrückt. Wollt ihr geringer, charakterloser, feiger sein als die anderen? Es wird für die Zukunft ein ungeheuerer Unterschied sein, ob Ihr Deutsche selbst den Mann des Schreckens, diesen Hitler, beseitigt oder ob es von außen geschehen muß. Nur wenn ihr euch selbst befreit, habt ihr ein Anrecht, teilzuhaben an der kommenden freien und gerechten Völkerordnung.'

Thomas Mann analysiert tiefer gehender, weiter zurückdenkend, und schreibt: ' Ich gebe zu, dass, was man N-Sozialismus nennt, lange Wurzeln im deutschen Leben hat. Es ist die virulente Entartungsform von Ideen, die den Keim mörderischen Verderbens immer in sich trugen, aber schon dem alten, guten Deutschland der Kultur und Bildung keineswegs fremd waren. Sie lebten dort auf vornehmem Fuße, sie hießen Romantik und hatten viel Bezauberndes für die Welt.

Je länger der Krieg dauert, umso klarer wird Thomas Mann, dass die Schuldverstrickung des deutschen Volkes über viele Generationen und lange Zeit festgezurrt wird, sein Grauen darüber ist in den Tagebüchern fassbar. Es ist nur ein Teil dieses Buches, in dem ein weiter Bogen des Literarischen von der Nachkriegszeit bis ins Heute geschlagen wird und weitere Dichter im unnachahmlichen Stil FJRs herausgegriffen werden (Robert Musil, Bertolt Brecht, Franz Fühmann, Walter Kempowski, Christa Wolf, Guntram Vesper, Volker Braun, Johannes Bobrowski).

2015
… (altro)
 
Segnalato
Clu98 | Mar 3, 2023 |
Die ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher by Fritz J. Raddatz
Suhrkamp Verlag (1980), Edition: 13, Broschiert, 448 pages

 The task: to select 100 books from the world-literature for this ‘library’, that was the task the editors of the literature section of the German weekly “Die Zeit” set themselves. The result was first published weekly from 1978 to 1980.
 The impulse for this task: to help young people to enter the world of literature as – in the words of Raddatz – each work opens in its own specific way a different dimension of this world they are growing into and, at the same time, can awake what is already latent in them: joy, curiosity, defensive reaction, critical abilities, that is, literature can help them finding out about and getting to understand their own complexity.
 The boundaries which were set for this task: narrative literature only; that excludes plays, poems, non-fiction; also only 1 book by each author to be chosen.. But these were taken as rules only so they were occasionally broken: – 2 works each by Goethe and Kafka, Beckett’s ‘Krapp’s last tape’, Heine’s “Wintermärchen”, Marx’s „Achzehnter Brumaire“, ... – but Shakespeare is excluded. The 6 members of the jury wanted to invite also disagreement: they are very much aware that others would have chosen quite a different selection.
 A unexpected but welcome result: as most of these here published interpretations were done by writers, not by professional critics, one finds often that their own personality and ways of working has been woven into the text.

The result is not a representative introduction to world literature: German is the original language of just under half (43) of the 100 books. That is perhaps not a surprise as German is the mother tongue of all participants: the members of the jury, the reviewers and the readers they address. I find a more serious shortcoming that the selection reflects almost entirely Western literature only. The “Bible” and “Thousand and One Nights” are the only two books originally from beyond, and of course the Bible has become the foundation of Western culture, so only one work is left. Those who are looking for a more representative selection of world literature in an accessible form should consult the Laffont-Bompiani. Dictionnaire universel des lettres.

Among the 100 books I find many old acquaintances and quite a few are hiding somewhere on my shelves. But there are a few authors I have never even heard of, like Lichtenberg or Moritz, and I am now curious to discover them. The essays are refreshing to read whether one knows the work or not because the writers are passionate about their chosen work and communicate their encounter with it. (IX-12)
… (altro)
 
Segnalato
MeisterPfriem | Sep 7, 2012 |

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