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Olaf Kraemer

Autore di High Times: Mein wildes Leben

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KRAEMER, Olaf
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male

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Ich habe die Biografie von Rainer Langhans: Ich bin's: Die ersten 68 Jahre gelesen und war neugierig auf das Leben der Obermaier, Uschi. Das Buch würde von der Kommune K1 bestimmt nicht durchgewunken worden sein, es liest sich nicht sehr flüssig, irgendwie infantil, aber immer ehrlich. Diese Echtheit macht es aus: Uschi Obermaier bzw. der Schreiber Olfa Kraemer ist eine schonungslose Berichterstatterin, der man im Nachhinein viele Dinge nachempfinden kann.

Die Langeweile in einer endlos diskutierenden Kommune, in der es keine Privatheit gibt, es klingt einfach lächerlich in der Nachbetrachtung. "Wenn man so Riesentüten raucht, wird man einfach müde." Rainer kann einfach keinen O......s bekommen, sie versucht alles, setzt ihre ganze Liebe ein, aber er will nicht, kann nicht, dieses animalische Gehoppel ist ihm wohl zuwider. Er steht eher auf Tantra-S.

"Bald begann mir das Fehlen jeder Privatheit auf die Nerven zu gehen." Aber da kommt eine Konkurrentin und liebt Rainer. "Die fingen an zu knutschen und kriegten Sternchenaugen. Das hat mörderisch weh getan." Sie trifft dann Jimi Hendrix, sie sprechen keine gleiche Sprache und doch eine: "Seine Sprache war nur noch ein leises Atmen in meinem Ohr, un mein Körper hat sofort total vibriert...Mich hat auch gefreut, dass ich Rainer etwas in Gestalt so eines Supertyps heimzahlen konnte." Man stelle sich vor, Uschi bringt am nächsten Tag Hendrix mit in die Kommune und Rainer & Kunzelmann begannen, ihn politisch zu nageln.

Alle machen sich über Rainer her, alle Frauen, seine Magie bestand wohl darin, dass er es gar nicht so sehr wollte. "Mascha war zum ersten Mal eine ernst zu nehmende Konkurrentin, sie strahlte innerlich, und die beiden schliefen dann auch vor meinen Augen miteinander." Sie reist Jimi Hendrix nach, kann den traurigen Mann aber nicht erreichen. "In der Zeitung habe ich dann gelesen, dass er kurz danach gestorben war, und obwohl unsere Affäre nur so kurz war, hat eine totale Tiefe zwischen uns existiert. Mann, dachte ich, jetzt ist es für immer und ewig vorbei."

Mann, denkt Uschi - wohl ihr Leitspruch und alles, was sie denkt, bewegt sich wenig weg von einer seichten Oberfläche, die einen erschaudern lässt: ein Fotomodell wird zur Ikone für eine Kommune, für das alternative Leben, und dabei ist es doch nur eine '. Die Kommune ist eine Ansammlung von Spießern und sie endet im Heroinchaos bzw. mit Bombenbauern. Rainer geht ins Gefängnis und kommt geläutert zurück. Wahrscheinlich hat er den einsamen Raum im Knast genossen. Er beginnt dort zu meditieren.

Schöne Hülle trifft Jagger: "Er lief gerade die Treppen hinab und wäre fast über mich gestolpert. Ich stand vor ihm wie ein Geschenk, verpackt in meinen neu erstandenen Fransenmantel und Hot Pants." Dass er dann mit ihr im Lokal rumknutscht, obwohl ihr Freund Rainer dabei ist, bei den Stones gilt das nicht: "Wie ich später sehen sollte, haben Frauen von den Stones die unglaublichsten Sachen abgezogen. Kleinigkeiten wie langjährige Freunde oder Ehemänner galten da nichts mehr."

Das Buch hat exakt die richtige Sprache für die Obermaier, genau so stelle ich mir diese Frau vor, es liest sich schonungslos ehrlich - und letzten Endes bleibt in der Analyse zwischen Langhans und ihr nur die Feststellung, dass sich Gegensätze wohl anziehen. Insgesamt - nach dem Rocker Bockhorn - sagt sie: "Nach seinem Tod bin ich lieber geworden - nicht mehr so ein egoistisches Monster. Dass ich meinem Mann zum letzten Mal im Zorn gesehen habe, hat mich viel gelehrt ' und was mir jetzt noch bleibt, ist, eine gute Alte zu werden."

Die Entwicklung von einer äußeren zu einer inneren Schönheit, es wäre mein Wunsch für Uschi Obermaier. Sie hat mich Sicherheit mehr gelitten, mehr erlebt als sich viele von uns vorstellen können, ein Leben in Extremen.
… (altro)
 
Segnalato
Clu98 | Apr 19, 2023 |
Wenn man in die Psyche von Romy Schneider eintauchen möchte, ist dieser fiktive Roman für mich erste Wahl. Ja, so könnte es gewesen sein. Der Autor verbindet tatsächliche Ereignisse mit seinem Gefühl für die letzte Nacht einer Schauspielerin, deren Schicksal uns alle bewegt(e). Dabei entsteht ein Leben vor unseren Augen, das am Ende des Nazi-Deutschland einsetzt und Höhen erreicht, die unvergleichlich sind ebenso wie tiefste Täler, deren dunkle Stellen unendlich traurig machen.

Romy wuchs bei den Großeltern am Königssee auf und der Stiefvater benutzte ihre finanziellen Möglichkeiten bzw. die Sissi Filme für eigene Zwecke. Alle weiteren Aspekte ihres Lebens werden in diesem Buch als Rückblenden erhellt bzw. fiktiv beschrieben. Dabei spielt Alain Delon eine besondere Rolle ebenso wie ihr Mann Harry Meyen. Ich lese Romane nicht vom Ende her, sondern im Hinblick auf Inhalte bzw. ihrem Beitrag zur Erklärung von (sachlichen, emotionalen, psychologischen etc.) Zusammenhängen. In diesem Buch finden sich mehr Stellen als anderswo, die man gerne nochmals liest. Hier 4 Bespiele:

Über Liebhaber:
"Gleichzeitig sehnt sie den erfrischenden Schlaf herbei wie einen lange erwarteten Liebhaber, der sie aufbaut, ihre innersten Bedürfnisse erkennt, der ihr gibt, bevor sie sagen kann, was sie will, sie auflöst und ihr Zeit lässt, sich wieder zu sammeln, und der so verlässlich auf sie wirkt wie ein Medikament." (Seite 15)

Die Mutter:
"Die gleich spürbare, abgrundtiefe Ablehnung der Mutter macht sie sofort wütend. Noch jetzt kann diese Farbe in der Stimme ihrer Mutter sie ohne Mühe zur Weißglut bringen. Es ist die gleiche Stimme, mit der sie seit Menschengedenken alles unter den Teppich kehrt, wenn es sein muss, sogar den Teppich selbst. (Seite 31)

Über Beruhigungsmittel:
"Die kleinen Helfer zu rufen bedeutete, sich einzupegeln in gedämpfter Euphorie, unterhalb von Freude und oberhalb von Schmerz; und Harry hatte in diesen Zuständen wohl nicht gelitten, aber auch nie eine gute Zeile zu Papier oder etwas Eigenes zustande gebracht; schlimmer noch, seine Erinnerungen ans solche Zustände waren hinterher wie ausgelöscht." (Seite 71)

Über Schauspieler:
"Der Schauspieler kann als extremes Beispiel des entfremdeten Menschen betrachtet werden, einer, der nicht nur die eigenen Ausdrucksformen zu beherrschen gelernt hat, sondern auch imstande ist, sich die Ausdrucksformen von anderen Menschen anzueignen. Oftmals ist das eigene Ich nicht zu Ende sozialisiert, hat sich der Mensch im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung nicht auf ein stabiles Selbstkonzept festgelegt, sondern eine dynamische Persönlichkeitsstruktur beibehalten. (Seite 50)

Ihr Glück war zugleich ihr Pech: Mit den Sissy Erfolgen hat die Regenbogenpresse die Verblendungen der 30er Jahre in Heimat-, in Romyliebe umgedreht, ein Gefängnis, aus dem sich die "zugeschriebene" Prinzessin zeitlebens nie befreien konnte. Sehr, sehr lesenswert.

2011
… (altro)
 
Segnalato
Clu98 | Apr 18, 2023 |

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