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Gerhard Falkner

Autore di Romeo oder Julia: Roman

17+ opere 47 membri 3 recensioni

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(yid) VIAF:34470975

Fonte dell'immagine: Gerhard Falkner stellt auf dem Erlanger Poetenfest 2016 seinen Roman "Appollokalypse" vor / Photo by Amrei-Marie

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In diesem Land: Gedichte aus den Jahren 1990 - 2010 (2010) — Collaboratore — 1 copia

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Informazioni generali

Nome canonico
Falkner, Gerhard
Data di nascita
1951-03-15
Sesso
male
Nazionalità
Deutschland
Luogo di nascita
Schwabach, Bayern, Deutschland
Luogo di residenza
Weigendorf, Bayern, Deutschland
Berlin, Deutschland
Attività lavorative
Lyriker
Dramatiker
Essayist
Übersetzer
Organizzazioni
PEN-Zentrum Deutschland
Premi e riconoscimenti
August-Graf-von-Platen-Preis (2009)
Kranichsteiner Literaturpreis (2008)
Nota di disambiguazione
VIAF:34470975

Utenti

Recensioni

„Als ich meine Zimmertür von außen zuzog, war dick gelb umrandet ein Throw-up draufgesprayt: Romeo oder Julia: peng, peng.“ (Zitat Seite 162)

Kurt Prinzhorn ist ein Schriftsteller in einer Phase zurückgezogener, ländlicher Abgeschiedenheit, die er nur unterbricht, um zu wichtigen Literaturtreffen zu reisen, wo er als Vortragender eingeladen ist – so stehen nun Innsbruck, Moskau, Madrid auf dem Programm. Als er in Innsbruck ins Hotelzimmer zurückkehrt, steht er vor einer zwischenzeitlich benützen Badewanne, wo lange, schwarze Haare hinterlassen wurden. Sein Schlüsselbund fehlt und nach einem nächsten Einbruch auch die Tasche mit allen Notizbüchern, in denen er seine Vorträge vorbereitet hat. Weitere Zwischenfälle folgen in Moskau und Madrid – jemand verfolgt ihn, aber warum?

Der Roman wird aus Sicht des Schriftstellers Kurt in der ersten Person erzählt. Dies ermöglicht es dem Autor, teilweise humorvoll überzeichnete, teilweise sarkastische Bemerkungen zur Literaturszene, Kritik an der heutigen Hochglanz-Gesellschaft, literarische Anspielungen gekonnt in die Handlung einzufügen. Seine Liebe zur Sprache zeigt der Autor aber auch in den bildhaften Beschreibungen der Hotels, Städte, Landschaften. In den Personen rund um den Schriftsteller finden sich Charaktere, wie sie heute im Kunst- und Kulturbetrieb überall anzutreffen sind.

Der Hauptprotagonist Kurt scheint sich in einer Schaffenskrise zu befinden, ist aber auf Grund seiner bestehenden Werke bekannt und anerkannt. Der Leser fühlt mit ihm, besonders am Beginn der Vorkommnisse, da nicht nur er selbst zeitweise, sondern auch sein Bekanntenkreis nicht sicher ist, ob sich der Schriftsteller nicht alles nur einbildet.

Beschreibungen von langen Hotelfluchten, Vorhängen, die „tosen“, dunklen Gassen und das Geheimnisvolle, Unerklärliche der Vorfälle lehnt der Autor an Elemente des Schauerromans des 19. Jhd. an. Wie auch dort, erfolgt die Aufklärung erst mit dem Schluss der Geschichte.

Der Roman ist in vier Teile gegliedert: Innsbruck, Moskau, Madrid und Endstation Berlin, welche dann in bezifferte Kapitel unterteilt sind. Eine besondere Bewandtnis gibt der Autor allen 13. Kapiteln, die jeweils den Abschluss der Teile Innsbruck, Moskau und Madrid bilden, denn hier erhält der Leser Hinweise auf mögliche Erklärungen für die Vorfälle. Sehr speziell ist das Kapitel 13 Moskau, denn hier führen die sprachgewaltigen Phantasien des Autors, scheinbar völlig zusammenhanglos, uns in vergangene Jahrhunderte zurück. Im Kapitel 13 Madrid erfährt Kurt und damit auch der Leser schließlich die tatsächlichen Hintergründe und Auflösung.

Ein Roman für Leser zeitgenössischer Literatur, die bereit sind, auch die Sprache an sich wirken zu lassen, teilweise lange Satzgebilde, die sich nicht einfach mal so zwischendurch lesen lassen. Dennoch empfehle ich diesen Roman auch Lesern, die einen Gegenpol zu Trivia und Fantasy suchen, einfach Lust haben, sprachliches Neuland zu erlesen.
… (altro)
 
Segnalato
Circlestonesbooks | 1 altra recensione | Mar 27, 2019 |
Ein Schriftstellertreffen führt den Autor Kurt Prinzhorn nach Innsbruck in ein kleines Hotel. Dort trägt sich eine seltsame Begebenheit zu: erst findet er in seinem Badezimmer schwarze Frauenhaare, die vorher sicher nicht da waren, dann verschwinden sein Schlüsselbund und seine Notizbücher. Die Tür wurde aber gemäß der Chipkartenauslese nur von ihm selbst bedient. Der Fall bleibt unerklärlich und fesselt auch die anderen Literaten ob der Kuriosität. Wenige Tage später muss Prinzhorn für eine Lesung nach Moskau reisen. Dort hat er ebenfalls seltsame Erlebnisse, die sich nicht nur durch die fremde Kultur erklären lassen. Langsam fühlt sich Prinzhorn verfolgt, zudem macht er sich Sorgen, was der Eindringling mit seinen Schlüsseln anstellen könnte. Wieder in Deutschland stellt er jedoch fest, dass in sein Haus offenbar nicht eingebrochen wurde. Seine dritte Reise innerhalb weniger Wochen führt ihn schließlich nach Madrid, wo ihn abermals der Verdacht beschleicht, verfolgt zu werden. Seine Aufmerksam ist geschärft und tatsächlich soll er recht behalten. Er wird beschattet und die Person, die ihm nachstellt, sinnt auf Rache.

Gerhard Falkners Roman „Romeo oder Julia“ hat es nach der Longlist nun auch auf die Shortlist des Deutschen Buchpreis 2017 geschafft, was ich einigermaßen erstaunlich finde. Der Roman ist höchst unterhaltsam und mit seiner kriminalistischen Note eher untypisch als Kandidat für diese Ehrung. Umso erfreulicher, dass eine solche Erzählung in Betracht gezogen wird, der sicherlich auf beiden Ebenen – einmal als Unterhaltung mit einer gewissen Spannung – aber auch als literarisches Werk funktioniert.

Die Figurenzeichnung – wie viel vom Autor selbst in seinem Protagonisten steckt, vermag ich nicht zu beurteilen, allerdings basiert die Ausgangsgeschichte auf den wahren Erlebnissen Falkners selbst – ist facettenreich und vielschichtig. Es ist ein besonderer Spaß einen Autor in einem Roman zu erleben, da hier mit feiner (Selbst-?)Ironie die Schwächen und Eitelkeiten aufgedeckt werden:

„Obwohl ich Kurt heiße, bin ich Schriftsteller. Allerdings bin ich weit davon entfernt, mir auf diese Tatsache etwas einzubilden.“ (pos. 143) lässt er seinen Protagonisten vorausschicken.

Einerseits ist man ja doch ganz banal Mensch mit typisch menschlichen Bedürfnissen, aber andererseits ist die öffentliche Rolle und Selbstdarstellung von einem gewissen literarischen Habitus geprägt. Das Leben wird in Akten erlebt, seine Gespräche mit der Polizei sind geradezu absurd und der tragische Ausgang der Handlung kann natürlich nur einer der großen Tragödien nachempfunden sein – der Titel lässt es uns schon ahnen. Ein Balkon, eine vereitelte Liebe, ein unschönes Ende. Dazwischen noch die messerscharfen Beobachtungen des Literaturbetriebs:

„Hinter der gespielten Herzlichkeit verbargen sich Geltungssucht, Selbstüberschätzung und eiskalte Berechnung.“ (pos. 265)

So begegnen sich die Konkurrenten, die sich dem äußeren Schein nach alle furchtbar gerne mögen.

Die Handlung selbst bietet neben den offenkundigen Parallelen zu den großen Werken der Literatur – neben Shakespeare werden die Nationalheiligen gleich mehrerer Länder bemüht, bisweilen so überzeichnet deutlich, dass es schon wieder als Stilmittel durchgeht. Den russischen Straßenköter Raskolnikow zu taufen, wo dieser dann doch ganz harmlos und nett ist – man sieht schmunzelnd darüber hinweg. Aber er bedient sich auch großzügig des Films und der Malerei als Lieferant für zahlreiche Anspielungen, die er nebenbei ganz flüssig einbaut. Auch die eher plakativen Beobachtungen der russischen und spanischen Kultur und die grotesk anmutende Unheil ankündigende Nachricht, die in Walliserdeutsch verfasst wurde, lassen darauf schließen, dass der Autor sich einen Spaß mit seinem Leser erlaubt und vermutlich beim Schrieben ebensolchen hatte.

Da Falkner von Haus aus Lyriker ist, sind Vergleiche als Stilmittel naheliegend. Bisweilen entwickeln dies jedoch ein bemerkenswertes Eigenleben:

„Das Glück und das Unglück liegen manchmal so dicht beieinander wie Anus und Vagina. Tür an Tür.“ (pos. 2281).

Man weiß nicht so recht, wie man dies auffassen soll, aber es fügt sich herrlich in den Text, der mit einer Leichtigkeit und einer omnipräsenten Ironie eine große Freude zu lesen ist.
… (altro)
 
Segnalato
miss.mesmerized | 1 altra recensione | Sep 13, 2017 |
„Könnte man nicht, so habe ich mich immer wieder gefragt, ein Buch mit einem fulminanten Anfang beginnen, dass der Rest gar keine Rolle mehr spielt?“, so fragt sich der Ich-Erzähler auf Seite 38.
Die Antwort, die der Autor selber darauf im ersten Satz gibt, lautet. „Wenn man verliebt ist und gut gefickt hat, verdoppelt die Welt ihre Anstrengung, in Erscheinung zu treten.“ Im Grunde ist in diesem Satz schon alles drin, was das Buch ausmacht: Ein geradezu abschreckendes Bedürfnis, sprachliche und stilistische Konventionen in Richtung Sex (und Fäkalien) aufzubrechen und das unendliche Bedürfnis, alles, was die Welt in ihrer Erscheinung zeigen kann, mitzunehmen. Nur das Verliebtsein nehme ich dem Erzähler nicht ab. Denn alles, auch schon der erste Satz kreist um die Personen selbst. Auch Liebespartner spielen eigentlich nur eine Rolle, wenn es der eigenen Genusserhöhung dient.
Das Buch spielt in Berlin und anderswo ca. ab 1985. Georg Autenrieth, der Icherzähler, ist eine kaum fassbare Gestalt. Warum sich Falkner den Namen geborgt hat, ist mir unklar- zuerst dachte ich an ein Akronym, aber es gibt den Namen schon, wie ich Wikipedia entnehmen konnte.
Der erste Teil gefiel mir tatsächlich, vielleicht auch, weil ich einiges davon gut nachempfinden konnte: das Aufwachsen in Bayern noch zur Zeit des kalten Kriegs (selbst mein Heimatort kommt, wenn auch falsch geschrieben, vor. Autenrieth imaginiert sich und natürlich noch eine Frau in einen Kahn, wo er daselbst auf der Altmühl schaukelte), die ersten Ausbruchsversuche in Passau, dann Berlin, Kreuzberg vor dem Mauerfall. Die Figuren bewegen sich allesamt (außer Pruy, der zufrieden in der Betrachtung seines Kotes verharrt) an der Grenze zum Wahnsinn, manchmal darüber hinaus, in ihrem Drang alles mitzunehmen, alles auszuprobieren und das Leben auszukosten. Dieser Teil, wie gesagt, gefiel mir irgendwie. Manche der Beschreibungen fand ich unglaublich dicht, ausgezeichnet beobachtet und geschrieben. Man merkt, dass Falkner Lyriker ist. Speziell die Beschreibungen der Stadt fand ich unglaublich gut.
Nach dem Tod von Büttner allerdings wendet sich das Blatt. Nun verliert das Buch fast vollständig an Kohärenz. Es geht um eine immer stärkere Radikalisierung Autenrieths und auch seiner Freundin. Doch diese Hinwendung zum Terrorismus wird nicht aus politischen Motiven erklärt. Im Wesentlichen radikalisieren sich die Protagonisten um dem eigenen Hedonismus und dem Wunsch nach extremen Erlebnissen noch einen weiteren Kick zu geben. Politische Motivation, die sich ja irgendwie auch moralisch erklären würde, gibt es nicht, so wie überhaupt Moral keine Rolle spielt.
Das ist plausibel und zeigt im Grunde wohl auch, worin der Unterschied zwischen der ersten und der dritten RAF-Generation besteht. Aber anstrengend zu lesen ist es auch. Man liest sich seitenweise durch die feuchten Träume des Autors, denn außer Sex scheint unseren Autenrieth wohl wenig zu interessieren.
Letztendlich fällt es mir schwer, das Buch zu bewerten. Ich finde es interessant und man hat Stoff zum Nachdenken. Aber ich finde es auch abstoßend. Trotz aller Belesenheit und allen Anspielungen denke ich, dass auch eine kohärente Geschichte nicht zu verachten ist. Daher fällt meine Wertung mittelmäßig aus, obwohl ich das Buch irgendwie doch gern gelesen habe.
… (altro)
 
Segnalato
Wassilissa | Dec 4, 2016 |

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