Michael Amon

Sprichwörter sind Fix­be­stand­teil unseres täglichen Sprachgebrauchs. Ih­re Bedeutungen sind konventionell festgelegt, eine Hinterfragung derselben lohnt also kaum. Dass dem ganz und gar nicht so ist, zeigt Michael Amon in seiner neuesten Publikation. Am Beispiel von 100 Redewendungen dokumentiert er deren Unrichtigkeit. „Spare in derZeit, dann hast du in der Not“ beispielsweise verliert in der historischen Betrachtung der Währungsreformen der letzten 100 Jahre ganz schnell seinen Wahrheitsgehalt. „Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten“ bedeutet in Wirklichkeit, andere Menschen für sich arbeiten zu lassen und der Werbespruch „Geiz ist geil“ ist angesichts einer individualisierten Gesellschaft mindestens ebenso sarkastisch wie die Kommentare des Autors. Amon nimmt sich bei seinen Betrachtungen über unser Gesellschaftssystem, die Ursachen der Wirtschaftskrise oder den Polit-Alltag kein Blatt vor den Mund und lässt dabei auch seiner Wut freien Lauf.… (altro)