zur Ausg. 1995: Rezension (ekz): Zwischen 1936-41 schrieb G. Mann an seiner lesbaren, gediegen aus den Quellen gearbeiteten und kritischen Monographie, die in Europa erst 1947 in Zürich erschien. Die Entstehungszeit (Krieg in Europa, Emigration usw.) hat ihre Spuren in diesem Buch hinterlassen, ohne dass die Akzente aufgesetzt wirken. Gentz (1764-1832) war gleichermassen Politiker wie Publizist, vom Anhänger der Französischen Revolution und Bekämpfer Napoleons entwickelte er sich zum Konservativen und Freund Metternichs, in dessen Diensten er stand, bis er sich 1830 mit ihm überwarf. Mann lobt diesen Menschen, der nicht eigenschöpferisch, aber wortmächtig war, als "gröt︢en politischen Schriftsteller in deutscher Sprache" , mit scharfem und kühnem Verstand, doch ohne nachprüfbare Wirkung. Die Monographie ist literarisch ein Genuss, zudem ein farbiges, breit gefächertes Zeitgemälde, von den Berliner Salons bis zum glatten Parkett des Wiener Kongresses usw. Die Bibliographie wurde bis 1994 fortgeschrieben. (3)